Der Holocaust, auch als Shoah bezeichnet, war der systematische, staatlich organisierte Völkermord an etwa sechs Millionen jüdischen Männern, Frauen und Kindern durch das nationalsozialistische Regime und seine Helfer während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945).
Der Begriff „Holocaust“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „vollständig verbrannt“, was ursprünglich religiöse Opferungen bezeichnete. Heute wird er vor allem für die Verbrechen der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung verwendet. Der Begriff „Shoah“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Katastrophe“ oder „Zerstörung“.
Wesentliche Merkmale des Holocaust:
1. Zielgerichtete Vernichtung: Der Holocaust war eine geplante und organisierte Vernichtung jüdischer Menschen, die Teil der nationalsozialistischen Rassenideologie war.
2. Diskriminierung und Entrechtung: Mit den Nürnberger Gesetzen (1935) wurden Juden systematisch entrechtet. Es folgten Boykotte, Berufsverbote und die Isolation in Ghettos.
3. Deportationen und Konzentrationslager: Millionen Menschen wurden in Züge verladen und in Konzentrations- und Vernichtungslager wie Auschwitz, Treblinka oder Sobibor gebracht.
4. Vernichtung durch Arbeit und Massenmorde: In den Lagern wurden Menschen durch Zwangsarbeit, medizinische Experimente, Erschießungen, Vergasungen und systematische Unterversorgung getötet.
5. Täter und Kollaborateure: Neben der SS und anderen nationalsozialistischen Organisationen waren auch Helfer in besetzten Gebieten und ausländische Kollaborateure beteiligt.
Opfergruppen:
Neben den jüdischen Menschen wurden auch andere Gruppen verfolgt und ermordet, darunter:
• Roma und Sinti
• Politische Gegner (z. B. Kommunisten, Sozialisten)
• Homosexuelle
• Menschen mit Behinderungen („Euthanasie“-Programm)
• Zeugen Jehovas
• Slawische Bevölkerungsgruppen (insbesondere Polen und Sowjetbürger)
Der Holocaust ist eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte und steht als Mahnmal für die Gefahr von Rassismus, Antisemitismus und totalitärer Ideologie.